
Der Geisterzug nahm seinen Weg vom Schnellertsberg hinunter, durch die Haal, zum Schmied von Nieder-Kainsbach, nach Brensbach zum Johann Leonhart Hübners Echterischem Haus, von alten Mauern umgeben, wie es der ortskundige Regierungsbeamte Carl Ludwig Bock 1758 auf dem Reichenberg festgehalten hat, dann zur Schmiede in Fränkisch-Crumbach zum Beschlagen der Pferde und zum Schluss zur Kriegsburg Rodenstein, um seinem König oder Kaiser zu helfen oder zur Seite zu stehen. Bei Frieden kam das Geisterheer mal laut, mal leise zum Schnellerts zurück. 1804 hat das Geisterheer zum letztenmal in der Küche in Brensbach bei Hübners sein Nachtmahl bereitet.
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Der ganze Ritterspuk wurde bis ins letzte Viertel des 18. Jahrh. protokolliert, von 1742 -1796.
Beim Ausbruch des französischen Revolutionskrieges (1789-1799) erfolgte die letzte Anzeige beim Amt Reichenberg, welches aber von der Regierung zu Erbach den Aufrtag erhalten hatte, sie nicht mehr zu Protokoll zu nehmen, sondern die Leute mit einer zweckmäßigen Zurechtweisung nach Hause zu schicken und sie sich für die Zukunft die Mühe des Anzeigens ersparen sollten.
Abschrift eines Berichts des Gräflichen Erbach-Erbachischen Amtes Reichenberg an die Regierung zu Erbach. Präsentiert den 31. Januar 1794
Gehorsamster Bericht!
„Hierbey kommt die geforderte Abschrift der in der hiesigen Amts=Registratur befindliche Nachricht von einem sogenannten Schnellerts=Geist, von dessen neuerem Auszug sich das Gerücht verbreitet hat, aber noch nichts bekannt worden ist, vermutlich auch immer weniger gehöret werden wird.“
Reichelsheim, den 30. Jenner 1794
Carl Ludwig Bock